Historie/Beschreibung

Sara wuchs in einem Haus auf dem Land auf, ohne Kontakt zu anderen Hunden und ohne viel gelernt zu haben. Als sie im September 2019 dann weglief, wurden wir verständigt und nahmen sie bei uns im Tierheim auf.

Sie wurde recht bald von einem jungen Paar mit kleinem Kind und einem weiteren Hund adoptiert. Im Haus verhielt sie sich entspannt und ruhig. Mit dem Artgenossen hatte sie ein paar Schwierigkeiten, da sie manche Sachen nicht teilen wollte. Außerdem fühlte sie sich im Garten so wohl, dass sie nicht wieder ins Haus kommen wollte. Auch nicht als sie gerufen wurde. Also versuchte das Paar sie zu schieben oder zu tragen, was  Sara abwehrte, in dem sie versuchte zu beißen.  Auf unsere bitte holten die Adoptanten einen Hundetrainer mit an Bord. Leider besserte sich die Situation nicht merklich und eine Weile später wurde der Mann des Hauses von Sara gebissen, als er sie anleinen wollte.  Sie hatten von nun an Angst vor ihr und entschieden sich sie zurück zu bringen. Sie berichteten auch, dass die Hündin sehr verärgert aufgewacht war, als das Kind der Familie sie streichelte während sie schlief. Auch hatte der Ersthund des Hauses Angst vor Sara. So kam sie also nach 2 Wochen wieder ins Tierheim.

Bei uns erleben wir sie als freundliche und liebevolle Zeitgenossin, die auch mit den anderen Tierheimbewohnern keine Probleme hat. Sie ist allerdings eher der unabhängige Typ.  Lange Spaziergänge sind für sie das Highlight der Woche. Es ist für sie nur ein Problem hochgehoben zu werden. Einmal biss sie den Paten, der mit ihr Gassi geht, als dieser versuchte ihr das Geschirr anzulegen und sie dabei anhob. Er nahm es ihr nicht übel und wir ließen überprüfen ob sie Schmerzen hatte, die das Verhalten erklären würden, aber es wurde nichts gefunden. Also mieden wir es sie anzuheben, da sie dies offenbar als einengend oder sogar beängstigend empfindet. Für ein Foto vergaß es die Vorständin des Tierheims und versuchte die Hündin zu heben. Daraufhin versuchte Sara wieder zu beißen. Jedoch gab es beim Tierarzt wenn Eric, der Pfleger im Tierheim, sie auf den Tisch heben muss noch keinen Zwischenfall.

Wir sprachen auch mit dem Hundetrainer, den die Familie verständigt hatte. Er erklärt das Verhalten der schönen Dame mit ihrer Vorgeschichte ohne Regeln für fast 12 Jahre und ihrer Rasse.  Der Tervueren ist eine Unterart der belgischen Schäferhunde, also ein Hütehund. Heutzutage  sind diese Rassen häufig Diensthunde oder im Hundesport. Es sind also aufmerksame und sehr lernwillige Tiere, die aber auch richtig beschäftigt werden wollen. Das erklärt warum Sara durch ihre Vergangenheit ohne richtige Auslastung sehr eigensinnig wurde. Wer Sara ein Zuhause geben möchte, sollte vielleicht schon Erfahrung mit Hütehunden haben und ihren starken Charakter zu schätzen wissen. Auch wenn sie schon älter und langsam auch nicht mehr so fit ist, liebt sie Spaziergänge. Zu anderen Hunden sollte sie nicht unbedingt. Dennoch ist sie ein toller Hund und solange sie nicht unverhofft bedrängt wird auch immer freundlich. Eine eigene Familie die auf Saras Bedürfnisse eingeht wären das Highlight auf ihre alten Tage.

Im Moment ist Sara der älteste Hund im Tierheim. Das schlafen auf Beton ist für alte Hunde besonders problematisch und auch sonst zieht sich Sara immer mehr zurück. Es wird dringend Zeit, dass sie endlich ihr Leben in einem Zuhause genießen kann.