Historie/Beschreibung

Star wuchs ohne Kontakt zu Artgenossen als Wachhund auf. Auf Grund dieser Prägung verhielt sie sich aggressiv gegenüber anderen Hunden. Im Dezember 2018 wurde sie zu uns gebracht, da sie, laut Besitzer, zwei Hunde getötet und einen Menschen angegriffen hatte.

Im Tierheim musste sie über ein Jahr getrennt von den restlichen Hunden untergebracht werden; allerdings war sie gegenüber uns Menschen immer sehr freundlich und ließ sich von Anfang an gerne streicheln. Deshalb sind wir uns nicht sicher, ob die Geschichten über ihre Angriffe ganz der Wahrheit entsprechen.

Um ihre Lebensqualität zu verbessern, stellte sich Eric, ihr Pfleger, der schweren Aufgabe, an ihren Aggressionen zu arbeiten. Ein halbes Jahr lang nahm er sich jeden Tag eine halbe Stunde Zeit und holte das Sorgenkind, ausgestattet mit Maulkorb und Leine, aus dem Zwinger. Es war keine einfache Aufgabe, denn Star war extrem gestresst und wollte jeden Hund jagen und attackieren. Da sie den Maulkorb trug und Eric sie gut festhielt, waren alle sicher. Ganz langsam gewöhnte sie sich an die Situation und begann, etwas besser damit umzugehen, andere Vierbeiner um sich zu haben. Nach etwa 5 Monaten versuchte Eric es ohne Maulkorb. Star war wohl bewusst, dass sie nun wieder zubeißen könnte, aber solange ihr kein anderer Hund zu nahe kam, machte sie keine Anstalten. Nach weiteren 5 bis 6 Monaten konnte Eric auch darauf verzichten, Star an die Leine zu nehmen.

Die harte und behutsame Arbeit hat sich ausgezahlt und ermöglicht es Star, wie die anderen Hunde, vormittags frei durch das Tierheim zu laufen. Sie ist dennoch ein Hund, der sich nicht wohl mit Artgenossen fühlt und es nicht mag wenn andere Vierbeiner ihr zu nahe kommen. Star attackiert sie nicht mehr, sondern knurrt oder zeigt ihre Zähne um sich Freiraum zu verschaffen. 

Natürlich sollte nicht unterschätzt werden, dass Star nie gelernt hat, mit Artgenossen zusammen zu leben, und es durch das lange Training nur möglich ist, sie unter Aufsicht in der großen Gruppe laufen zu lassen. In einem Haushalt mit weiteren Hunden könnte sie diesen nicht gut aus dem Weg gehen, was das alte aggressive Verhalten wieder auslösen könnte. Außerdem ist sie, trotz ihres fortgeschrittenen Alters, sehr stark und kann nur mit Mühe gehalten werden. Aus diesem Grund ist sie im Tierheim in ihrem vertrauten Umfeld am besten aufgehoben. 

Um ihr weiterhin diesen Platz sichern zu können, ist es wichtig, Paten zu finden, die jährlich oder monatlich helfen, die Kosten für ihre Unterbringung und Versorgung abzudecken.