Paul kam im Alter von nur zwei Monaten gemeinsam mit seinen Geschwistern ins Tierheim. Die Welpen stammen aus einem wilden Gelände in Bixquert, wo eine verwilderte Hundegruppe lebt. Diese Population versuchen die Tierschützer jedes Jahr zu sichern – mit wechselndem Erfolg. Leider gibt es dort immer wieder neue Welpen, zum einen durch entlaufene Hunde, die sich anschließen, zum anderen durch nicht kastrierte Tiere. Die Ähnlichkeit zwischen Paul und anderen Hunden aus dem Gebiet ist deshalb auffällig. Während seine Geschwister inzwischen vermittelt wurden, blieb Paul gemeinsam mit Phoenix lange zurück – mittlerweile ist auch Phoenix adoptiert.



Die ersten Wochen im Tierheim waren für Paul schwierig. Die Welpen mussten wegen der Impfungen zunächst isoliert werden, und trotz täglichem Kontakt mit den Pflegern entwickelte sich Paul zu einem sehr scheuen Hund. Er war unsicher im Umgang mit Menschen und zeigte sich eher zurückgezogen.

Doch im Laufe der Zeit hat sich Paul im Tierheim gut eingelebt. Mit Eric, einem seiner festen Bezugspersonen, ist er sehr vertraut – wenn Eric dabei ist, lässt Paul sich problemlos streicheln und zeigt sich dabei sogar zärtlich. Bei fremden Menschen braucht er weiterhin Zeit, aber seine Entwicklung geht stetig in eine positive Richtung.



Paul hat seinen Platz in der Hundegruppe gefunden und gehört mittlerweile zu den ausgeglichenen Hunden. Er liebt es, in der Sonne zu liegen, spielt gelegentlich mit den anderen Hunden und sucht auch hin und wieder den Kontakt zu regelmäßigen Besuchern, bei denen er sich sogar streicheln lässt – ein großer Fortschritt für einen ursprünglich so ängstlichen Hund.

Er ist sehr sozial im Umgang mit anderen Hunden und orientiert sich stark an vertrauten Menschen. Sein Verhalten ist dabei stets authentisch – er zeigt deutlich, wenn er noch Abstand braucht, und drängt sich nie auf.



Bisher gibt es keine Berichte über Probleme beim Tierarzt. Paul zeigt sich stets ruhig und lässt alles über sich ergehen. Spaziergänge außerhalb des Tierheims sind bislang noch selten, aber in vertrauter Begleitung wäre dies sicher ein nächster, wichtiger Schritt.



Paul braucht ein ruhiges Zuhause mit geduldigen und erfahrenen Menschen, die ihn nicht bedrängen und ihm Zeit geben, in seinem Tempo Vertrauen zu fassen. Ein souveräner Zweithund an seiner Seite könnte ihm helfen, sich schneller einzuleben und Orientierung zu finden.

Ein Haus mit Garten in ländlicher Umgebung wäre ideal, da Paul nicht gut auf hektische oder laute Reize reagiert. Kinder sollten schon älter sein und den respektvollen Umgang mit ängstlichen Hunden kennen. Seine zukünftige Familie sollte bereit sein, ihm mit Ruhe, Struktur und liebevoller Konsequenz zu begegnen – dann wird Paul sich sicher weiterhin so positiv entwickeln wie bisher.