Das alte Tierheimauto war schon sehr in die Jahre gekommen und hatte den einen oder anderen Schaden. Da es nur eine Frage der Zeit war, bis das Auto vollends den Geist aufgeben würde, machten wir uns auf die Suche nach einem Ersatz, und vor allem überlegten wir, wie wir so eine große Investition stemmen könnten.

Umso erleichterter waren wir, als wir erfuhren, dass die Firma HARDER Logistics GmbH &Co. KG einen Mercedes Benz Citan als Tierheim-Auto spenden würde. Das Auto ist nicht alt, hat verhältnismäßig wenig Kilometer und ist in einem Top Zustand. Über dieses großzügige Angebot waren wir sprachlos.

Wir entschieden, das Fahrzeug, sobald es die Corona Reisebeschränkungen zulassen, nach Spanien zu bringen, den Freiwilligen vor Ort aber nichts zu sagen und sie mit dieser tollen Spende zu überraschen.

Zudem hatte sich nach den lang andauernden Reisebeschränkungen auch einiges an Sachspenden angesammelt.

Da setzte die Firma Harder Logistics noch einen drauf und bot an, einen Transporter zur Verfügung zu stellen, um die Spenden nach Spanien zu transportieren und auch für beide Fahrzeuge die Spritkosten vollständig zu übernehmen.

Vielen Dank an die Firma Harder Logistics und den Inhaber und Geschäftsführer Marcello Danieli für diese mehr als großzügige Spende im Wert von Insgesamt ca. 10.000,00 €.

So machten wir (Selina, Janina, Isabell, Andreas und Benjamin) uns mit den vollgepackten Fahrzeugen auf den Weg in Richtung Xativa, Spanien. Leider wurde uns zum Verhängnis, dass viele die Lockerungen und das verlängerte Wochenende nutzten. Durch die zahlreichen Staus waren wir 21 Stunden unterwegs. In Anbetracht der Herzlichkeit und der großen Freude, die uns erwartete, war das aber kein Problem; nicht zu vergessen die ganzen Fellnasen, die wir endlich wiedersehen durften.

Den Freitag nutzten wir dann erst mal dafür, die neu angekommen Hunde kennenzulernen und alte Bekannte wieder zu treffen.

Am Samstagmorgen hatten wir uns dann mit den Freiwilligen im Tierheim verabredet um die Sachspenden auszuladen. Wir hatten eine Waschmaschine, einen Trockner, unzählige Kunststoffpaletten, Decken und natürlich Futter dabei. Die Freude, als wir die Türen vom Transporter öffneten, war riesig.

Und dann kam der große Moment:  Während sich die Mitarbeiter und Freiwilligen noch über die Sachspenden freuten, fuhr das neue Tierheimauto mit einer roten Schleife vor. Es dauerte sehr lange bis alle realisiert und geglaubt hatten, dass es tatsächlich das neue Tierheimauto ist. Als es dann langsam für alle reell wurde, flossen Tränen vor Freude.

Laura & Marie Carmen

So sind auch in Zukunft Fahrten zum Tierarzt oder zum Einfangen herrenloser Straßenhunde gesichert. Mit der Waschmaschine und dem Trockner können Decken und Handtücher gewaschen werden, was ermöglicht, diese zukünftig auch mehr und ohne Bedenken des Amtsveterinärs einzusetzen. Die beiden Geräte werden Teil des neuen Hundebads, welches gerade entsteht.

Für uns war es, trotz der sehr langen Fahrt hin und zurück, mal wieder ein tolles Wochenende. Und man sieht immer wieder, wie wichtig es ist, die Hunde vor Ort kennen zu lernen und einzuschätzen, um sie entsprechend beschreiben zu können und so ein passendes Zuhause für sie zu finden. Auch die Verhaltensänderungen oder die Verschlechterung mancher älterer Hunde können wir so wesentlich besser beurteilen und wissen dadurch wo wir ansetzen müssen.

Während sich ein Teil von uns (Isabell und Benjamin) am Sonntag wieder auf den Rückweg machte, nutzte der Rest (Selina, Janina und Andreas) noch die Zeit bis zu Ihrem Rückflug am Dienstag, um Content für unsere Social Media Kanäle und Bildmaterial für die Homepage zu erstellen.

Interessant ist es auch immer mal, den Alltag im Tierheim zu sehen und so auch zu merken, was die Freiwilligen in Spanien, aber auch die beiden Pfleger, so alles leisten. Ein einsamer junger Kater und ein verwaister Frettchenwelpe wurden aufgenommen und umsorgt. Zwischendurch, wenn sich Zeit bot, kümmerten sich die Jungs um die Aufgaben, für die sonst wenig Zeit ist, wie Fellpflege und Training.

Zwei Welpen und ein Rüde, die auf der Straße gefunden wurden, betraten an unserem letzten Tag noch das Tierheim. Sie tragen jetzt die Namen Seli, Jani und Andi – das ist für uns eine unglaubliche Ehre und ein schönes Zeichen der Dankbarkeit!